Die wohl mit Abstand beste Botschafterin für die Fischereiverrücktheit der Familie Huber im schönen St. Heinrich am Starnberger See ist Haus- & Hofhündin Lea. Am Trockenen mit einer solch stoischen Ruhe ausgestattet, dass der Tierliebhaber in einem sich schon Sorgen macht, dass der letzte Schnaufer der zotteligen Hündin nicht mehr allzu fern sein kann. Öffnet sich die Tür zum Fischerhäusl am Südufer des Starnberger See jedoch nur einen Millimeter ist es Aus, Schluss und Vorbei mit der tierischen Ruhe. Dann geht der Vierbeiner ab wie ein junger Bock, Schnauze rechts ins Wasser, Schnauze links ins Wasser, ab ins Boot, raus aus dem Boot, Schnauze rechts ins Wasser und so weiter und so fort. Immer mit der tierischen Hoffnung auf Fischereierfolg. Völlig irre. Völlig verrückt. Völlig grandios.

Die Fischerin und Lea

 

Lea passt sich somit in die altehrwürdige Tradition der Fischereiverrücktheit der Familie Huber an. Seit sieben Generationen werfen die Hubers die Netze in den süßen Gewässern aus und erhalten somit nicht nur eine der wichtigsten alpinen Traditionen am Leben, sondern versorgen uns, versorgen alle Fischgourmets und -gourmands der Umgebung mit einzigartigen Fischprodukten. Eglifilet? Kein Problem, wenn der See dem Fischer gewogen ist, dann bringt Susi Huber die schwimmenden Schätze ins Trockene. Renkenrogen, Hechtbackerl, Karpfenfilets, Aalrutte oder was weiß ich was noch im Starnberger See schwimmt – die Fischereifamilie Huber geht jahrein, jahraus, bei Sonnenschein oder Minus 11 Grad und Sturm von vorne auf den See und füllt die Netze. Begeistert jeden Kücheneinkäufer, und begeistert passionierte – aber viel zu oft erfolglose – Hobbyfischer noch mehr.

Was einen am Südufer des Starnberger Sees aber wirklich das Herz öffnet, sind die Hubers selbst. Um die charmante Einzigartigkeit der Fischereifamilie wirklich erleben zu dürfen, muss man nicht mit Ihnen auf den See hinaus fahren oder ihre Fische verspeisen – nein am allerbesten ist es, rund um die Mittagszeit aufzutauchen und drei Generationen versammelt in der Küche zu finden, wo am, im und rund um den Gasherd mal für mal die entzückendsten Schmankerl für den Familientisch zubereitet werden. „Heut gibt‘s Pferd“ wird als Begrüßung bei der Lasagne zugerufen, dann werden die Restl von Susi‘s Geburtstagspanferkel aufgetischt und das nächste mal die eigenen Fische im Gemüsebeet geschmort. Nach mittlerweile mehr als ein Dutzend Besuchen bei den Hubers gab‘s insgesamt mehr als ein Dutzend schöne Ideen zur Mittagsstund und jedes einzelne Mal das untrügliche Gefühl, dass hier ganz, ganz, ganz nette Menschen leben und schaffen. Denn wo in einer solchen familiären Generationsgeschlossenheit jeder Tag genossen – und zum Glück auch immer ein wenig blöd geredet – wird, kann man sich einfach nur wohlfühlen. Auf den nächsten Besuch, ich freue mich…