Als hauseigener Jäger, Fischer und Sammler wird es jetzt doch ein wenig emotional: Es gibt kein biologischeres, moralischeres und gesünderes Fleisch als Wildfleisch. Immerhin suchen sich Rehe, Wildschweindal, Hirsche und allerlei sonstiges Wild Tag für Tag ihr eigenes Futter – Kraftfutter, Medikamente, nicht artgerechtes Futter: Absolute Fehlanzeige. Und auch wenn es den ein oder anderen nicht gerade gefällt, dass Bambi‘s Mutter am Teller landet: Die Jagd auf Wildtiere ist so alt wie die Menschheit selbst – zumindest dann, wenn diese waidgerecht angegangen wird.Sprich der Grünrock lässt die Kugel nur dann fliegen, wenn er sich absolut sicher ist – wenn die Chance, dass das Stück Wild im Feuer liegen bleibt am größten ist. Zum einen, weil so keinerlei Adrenalin die Fleischqualität des Wildes beeinträchtigt. Zum anderen, weil es sich einfach so gehört.

Jetzt geht‘s ans Verwerten des einzigartigen Wildfleisches: Nach dem kleinen Jagdrecht steht das Geräusch – Lunge, Herz, Leber, Milz, Nieren und die Feist – demjenigen zu, der das Stück Wild aufbricht. Somit gelangen diese Spezialitäten zumeist auf den eigenen Jägerteller. Doch auch Nichtjäger werden mit Schmankerln belohnt: Vom Rehrücken über das Hirschfilet bis hin zum wohl genialsten Fleisch, den Schopf vom Wildschwein gibt es im Bereich des Wildes nahezu alles. Und es muss keinesfalls immer im gleichen 08/15-Kotany-Gewürzmischungs-Ragout verkocht werden. Ob Burger vom Hirschkalb, Schweinsbraten vom Wildschwein oder Hirschripperl – egal wo Fleisch in der Küche auch verwendet werden kann, weiß Wildfleisch mit noch ein wenig mehr Geschmack, Biss und Textur zu punkten.

 

notschnotscherle

„Hunting is not a sport. In a sport, both sides should know that they‘re in the game.“ Paul Rodriguez.